Donnerstag, 7. März 2013

Das Religions-Dilemma

Während ich heute auf den Bus wartete, hörte ich das Gespräch von zwei Jungen mit, ca. 9 Jahre alt. Beide hatten schwarze Haare, dunkle Haut und sprachen mit Akzent - und stritten über die Religionen! Das Gespräch sah ungefähr so aus (von dem Zeitpunkt an, als sie sich neben mich setzten):
"Wie glaubst du sieht das Paradies aus?"
"Ey, woher willst du wissen ob es das Paradies gibt?"
"Weil isch das eben weiß!"
"Du kannst es aber nischt beweisen, oder?"
"Das Paradies gibt es eben! Ey, was bist du für ne Religion?"
"Weiß nisch, gar nichts oder Buddhist."
"Das musst du doch wissen! Was ist Buddhist?"
"Ey, du kennst doch diese Statue von fetter nackter Typ im Schneidersitz? Das ist Buddha! Wir haben zuhause so überall Statuen von dem rumstehen, deshalb wir sind Buddhist! Also, meine Eltern sind Buddhist, also bin isch auch einer, oder? Aber eigentlisch bin isch gar nichts."
"Wie kann man gar nichts sein? Du musst doch irgendwas sein!"
"Deshalb, isch sage dir, isch bin Buddhist, Junge!"

Dann kam der Bus, und die beiden Jungs stiegen ein, ich blieb sitzen und wartete auf "meinen". Schade, mich hätte sehr interessiert wie es weiterging. Aber...wow! In diesem Alter diskutieren sie über Religionen! Auch wenn sie sich allem Anschein nach nicht besonders gut auskannten (@Buddha-Erklärung), trotzdem bemerkenswert...oder habe ich ein falsches Weltbild? Ich glaube, das ich in dem Alter eher über Barbies diskutiert habe, aber vielleicht ist das ja "heutzutage" tatsächlich normal? Immerhin bekommen die Kinder - wenigstens in meiner Gegend - schon von Kleinkind an viel mehr von den verschiedenen Religionen mit als zu meinen Grundschulzeiten, allein in meiner Klasse gibt es heute Koreaner, Pakistaner, Ägypter, Türken, Italiener und noch ein paar andere Nationalitäten. Trotzdem habe ich es noch nie erlebt das in dem Alter ein so "schwieriges" Thema angesprochen wurde - ich kann nur sagen, wow!

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